Part 14 (2/2)
+3+
+Fruhlingswonne.+
Noch keinen Sommer sah ich je, Der so lieblich deuchte mich.
Mit wie viel schonen Blumen hat Die Heide heut gezieret sich!
Der Wald ist eitel Sanges voll, Die Zeit, die tut den kleinen Vogeln wohl.
+4+
+Gruss.+
Der aller Welten Meister ist, Der geb' der Lieben guten Tag, Von der ich wohl getrostet bin.
Sie hat mir all mein Ungemach Durch ihre Freundlichkeit genommen, Hat mich vor Untreu wohl bewahrt: In ihre Gunst bin ich gekommen.
+5+
+Zum Reihen!+
La.s.st springen den Reihen Uns, Fraue mein, Uns freuen des Maien, Uns kommet sein Schein.
Der vordem der Heide Bracht' schmerzliche Not, Der Schnee ist zergangen, Und sie ist umfangen Von Blumen so rot.
+6+
+Herr von Kurenberg: Der Falke.+
Ich zog mir einen Falken langer denn ein Jahr.
Da er nach meinem Wunsche nun gezahmet war, Und ich ihm sein Gefieder mit Golde schon umwand, Hoch stieg er in die Lufte und flog dahin in fremdes Land.
Und nun hab' ich ihn wieder in stolzem Flug erblickt, Es halt die seidne Fessel ihm noch den Fuss umstrickt, Ganz rot ihm das Gefieder vom goldnen Schmucke scheint: Gott sende die zusammen, die in Liebe waren gern vereint!
+7+
+Dietmar von Eist: Erinnerung.+
Oben auf der Linde Ein kleiner Vogel lieblich sang, Vor dem Wald es h.e.l.l erklang.
Da flog mein Herz geschwinde An einen wohlbekannten Ort; Viel Rosenblumen sah ich stehn.
Die mahnen die Gedanken mein Da.s.s sie zu einer Jungfrau gehn.
+8+
+Dietmar von Eist: Der Falke.+
Es stand eine Frau alleine Und blickte uber die Heide, Blickt' aus nach ihrem Lieben.
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