Part 13 (2/2)
Und hute dich, du Stolze, da.s.s man dich mussig finde.” 20
Darauf die edle Jungfrau: ”Fraue, hort mich an!
Nun la.s.st mich unterweisen, da.s.s ich lernen kann, Wie ich die Kleider wasche unten an dem Meer.
Ich mag nicht Freude haben, ja, qualt mich nur noch mehr!”
Da hiess sie eine Wascherin nieder an den Strand, 25 Da.s.s sie es Kudrun lehrte, tragen das Gewand.
Die Furstentochter diente in harter Pein und Not; Niemand konnt' es wehren; es war Gerlinds Gebot.
_From Adventure 28: The Hegelings take revenge; King Ludwig's end._
Laut rief der edle Herwig: ”Wer ist der Alte da?
Von seinen starken Handen schon vieles Leid geschah.
Er schlagt so tiefe Wunden mit seiner grossen Kraft, Da.s.s er daheim den Frauen viel Not und Wehe schafft.”
Das horte Konig Ludwig, der Held von Normandie. 5 ”Wer ist's, der im Getummel dort so gewaltig schrie?
Ich heisse Konig Ludwig und Normandie mein Reich.
Wer mich zum Kampfe fordert, dem achte ich mich gleich.”
Er sprach: ”Ich heisse Herwig, und du stahlst mir mein Weib.
Das sollst du wieder geben, oder tot liegt hier ein Leib-- 10 Der meine oder deine-- und dazu mancher Held.”
Herr Ludwig drauf: ”Mit Drohen hast du dich mir gestellt.
Doch sprachst du deine Beichte wahrhaftig ohne Not.
Ich schlug schon manchem andern die Anverwandten tot Und nahm ihm seine Habe. Du, prahle nicht so sehr; 15 Die Gattin, die du forderst, kussest du nimmermehr.”
Kaum war das Wort gesprochen, da sprengten sie heran, Beide aneinander. Mancher kuhne Mann Sprang an des Herren Seite aus des Getummels Drang; Es musste heiss sich muhen, wer da den Sieg errang. 20
Wohl war Herr Herwig wacker und seiner Starke froh, Doch schlug Herrn Hartmuts Vater den jungen Konig so, Da.s.s er begann zu sinken vor Ludwigs rauher Hand; Gern hatt' er ihn auf ewig getrennt vom Vaterland.
Ware nicht so nah gewesen Herrn Herwigs gutes Heer, 25 Das vor dem Feind ihn schutzte, er ware nimmermehr Von Ludwig geschieden anders als im Tod; Den jungen Herren brachte der Held in grosse Not.
Sie halfen, da.s.s das Fechten kein boses Ende nahm.
Als er von seinem Falle nun wieder zu sich kam, 30 Da hat nach einer Zinne[2] er schnell emporgeschaut, Ob er darin erblickte wohl seines Herzens Traut.
Er dacht' in seinem Herzen: ”Ach, wie ist mir geschehn!
Wenn meine Herrin Kudrun hat meinen Fall gesehn, Und wenn ich einst zum Weibe die Konigin gewinne, 35 So wird sie mich drum schelten und weigern mir die Minne.
Da.s.s mich der greise Recke hier hat zu Fall gebracht, Muss billig mich beschamen.” Da hiess zu neuer Schlacht Er seine Zeichen tragen dahin, wo Ludwig stand; Nach drangten seine Helden mit Speer und Schildesrand. 40
In Ludwigs Rucken tobte der Hegelinge Heer; Er kehrte sich zum Feinde und setzte sich zur Wehr.
Da ra.s.selten die Hiebe, da krachte mancher Schaft; Die in der Nahe standen, erprobten Ludwigs Kraft.
Es traf Kudruns Geliebter unterm Helm und uberm Rand 45 Den alten Konig Ludwig mit heldenstarker Hand.
Er schlug ihm eine Wunde, da.s.s man nicht langer stritt; Da war's, wo Konig Ludwig den grimmen Tod erlitt.
[Notes: 2: The fight takes place before the Norman castle.]
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