Part 12 (1/2)
+XIX. GUDRUN+
A ballad epic of the Lowlands, in which ancient viking tales of bride-stealing and sea-fighting have been worked over under the influence of Christianity and chivalry. Although the only extant ma.n.u.script dates from the early years of the 16th century, the poem was probably composed about 1200,--not long after the Nibelungenlied, the style of which it to some extent imitates. There are in all 1705 four-line strophes. The strophe is like that of the Nibelungenlied save that the rimes _bb_ are feminine, and the final half-line has five accents. This last feature gives to the verse a dragging effect which is unpleasant to the modern ear.
The locus of the poem is the coast of the North Sea from Jutland to Normandy. The story consists of a Hilde-saga and a Gudrun-saga, the whole being preceded by an introductory account of Hilde's lineage. She is the daughter of 'wild Hagen,' King of Ireland, and is abducted, not much against her will, by envoys of Hetel, King of the Hegelings. Gudrun is the daughter of Hetel and Hilde. She betroths herself to Herwig of Seeland, but is violently abducted, during the absence of her father's fighting men, by Hartmut of Normandy. The Hegelings pursue, and a great fight takes place on the Wulpensand (near the mouth of the Scheldt).
King Hetel and many of his men are killed, and the Normans sneak away in the night with the captured women. For fourteen years (while a new generation of Hegelings is growing up) Gudrun lives as exile in Normandy, faithful to her absent lover Herwig, and cruelly treated by the fiendish mother of Hartmut because she refuses to take the Norman for a husband. Then come rescue and revenge.
There are several translations, the most popular being, again, that of Simrock. To ill.u.s.trate the meter the first of the selections below is given in Simrock's rendering; the others are in the smoother translation of Loschhorn, who ruthlessly amputates the two extra feet in the last half-line.
_From Adventure 6: Horand the Dane, one of Hetel's envoys, does some wonderful singing, which captivates the princess Hilde._
Als die Nacht ein Ende nahm und es begann zu tagen, Horand hub an zu singen, da.s.s ringsum in den Hagen Alle Vogel schwiegen vor seinem sussen Sange.
Die Leute, die da schliefen, lagen in den Betten nicht mehr lange.
Sein Lied erklang ihm schoner und lauter immerdar, 5 Herr Hagen hort' es selber, der bei Frau Hilde war.
Aus der Kemenate mussten sie zur Zinne, Der Gast war wohl beraten; die junge Konigin ward des Sanges inne.
Des wilden Hagen Tochter und ihre Magdelein Sa.s.sen da und lauschten, wie selbst die Vogelein 10 Auf dem Konigshofe verga.s.sen ihr Getone; Wohl horten auch die Helden, wie der von Danenlanden sang so schone.
Als er schon das dritte Lied zu Ende sang, Allen, die es horten, wahrt' es nicht zu lang.
Es dauchte sie in Wahrheit nur spannenlange Weile, 15 Wenn er immer sange, wahrend einer ritte tausend Meilen.
Als er gesungen hatte und von der Stelle ging, Die Konigstochter morgens wohl nie so froh empfing, Die ihr die Kleider brachten, die sie sollte tragen.
Das edle Magdlein schickte sie alsbald nach ihrem Vater Hagen. 20
Der Konig ging zur Stelle, wo er die Tochter fand.
In traulicher Weise war da des Magdleins Hand An ihres Vaters Kinne; sie wusst' in ihn zu dringen.
Sie sprach: ”Liebes Vaterlein, heiss ihn uns noch neue Lieder singen.”
Er sprach: ”Liebe Tochter, wenn er zur Abendstund' 25 Dir immer singen wollte, ich gab' ihm tausend Pfund.
Doch sind so hochfahrtig des fremden Landes Sohne, Da.s.s uns hier am Hofe nicht so leicht erklingen seine Tone.”
Was sie bitten mochte, der Konig blieb nicht mehr.
Nun fliss sich wieder Horand, da.s.s er nie vorher 30 So wundersam gesungen; die Siechen und Gesunden Konnten nicht vom Platze, wo sie da wie angewurzelt stunden.
Die Tier' im Walde liessen ihre Weide stehn; Die Wurme, die da sollten in dem Grase gehn, Die Fische, die da sollten in dem Wa.s.ser fliessen, 35 Verliessen ihre Fahrte; wohl durft' ihn seiner Kunste nicht verdriessen.
Was er da singen mochte, das dauchte niemand lang, Verleidet in den Ch.o.r.en war aller Pfaffen Sang.
Auch die Glocken klangen nicht mehr so wohl als eh'; Allen, die ihn horten, war nach Horanden weh. 40
Da liess ihn zu sich bringen das schone Magdelein; Ohn' ihres Vaters Wissen, gar heimlich sollt' es sein.
So blieb es ihrer Mutter, Frau Hilden, auch verhohlen, Da.s.s der Held so heimlich sich zu ihrem Kammerlein gestohlen.
_From Adventure 15: The abduction of Gudrun by the Normans._
Ludwig und Hartmut drangen in das hohe Tor, Viel todeswunde Streiter liessen sie davor.
Eine edle Jungfrau zu weinen drob begann; Viel Schaden ward von Feinden in Hetels Burg getan.
Von Ormanie der Konig gewann da frohen Mut.