Part 2 (2/2)

Den Feinden haben sie mit Waffen Beweise oft genug geschaffen Und haben grundlich sie belehrt nicht mit dem Wort, nein, mit dem Schwert, Mit Speeren scharf und spitz geschliffen, deshalb hat alle Furcht ergriffen.

Kein Volk gibt's, das nicht deutlich wusste: tragt es nach Frankenkrieg Gel.u.s.te, 85 Dann sinken sie dahin geschwind, wenn's Meder auch und Perser sind!

Ich las dereinst in einem Buch und weiss es drum genau genug: Ganz eng verwandt sind mit einander das Frankenvolk und Alexander, Der aller Welt ein Schrecknis war, die er besiegte ganz und gar, Die er darnieder zw.a.n.g und band mit seiner allgewalt'gen Hand. 90

[Notes: 1: 'Crystals,' or perhaps 'iron ore.']

_I, 17, lines 9-62: The Magi and the star of Bethlehem._

Da kamen Leute in das Land von Osten, denen war bekannt Der Sonne und der Sterne Lauf; denn all ihr Sinnen ging darauf. 10 Nun fragten diese nach dem Kind bei der Gelegenheit geschwind Und kundeten zugleich die Mare, da.s.s dieses Kind der Konig ware, Und forschten eifrig immerfort nach dieses Knaben Heimatort Mit stetem Bitten und mit Fragen, man mocht' es ihnen doch ja sagen Und auch die Wegfahrt zeigen an, auf der zum Kind man kommen kann. 15 Nun sprachen sie auch von dem Zeichen, das seltsam war und ohnegleichen, Da.s.s hier von einer Jungfrau zart jemals ein Mensch geboren ward, Und da.s.s ein Zeichen schon und klar im Himmelsraum erschienen war.

Sie sagten, da.s.s sie hoch und fern plotzlich erblickten einen Stern, Und machten ruchbar laut und frei, da.s.s dies der Stern des Herren sei: 20 ”Sein Stern sich uns gezeiget hat, wenn wir auch irrten[2] in der Stadt, Wir sind gekommen anzubeten, da.s.s seine Gnade wir anflehten.

So ist uns denn im Osten fern daheim erschienen dieser Stern.

Lebt nun wohl einer hier im Land, dem davon etwas ist bekannt?

So viel wir Sterne auch gezahlt, der hat bis jetzt uns stets gefehlt; 25 Derhalben glauben alle wir, ein neuer Konig zeigt sich hier.

Das haben Greise uns gelehrt zu Hause, klug und hochgeehrt; Nun bitten wir euch vorzutragen, was eure Bucher davon sagen.”

Als nun zum Konig selbst sofort die Kunde drang von diesem Wort, Ward durch die Nachricht er sogleich von Angst erfullt und schreckensbleich, 30 Und auch so mancher andre Mann daraus viel Traurigkeit gewann.

Die horten ungern und mit Schmerzen, was uns mit Freude fullt die Herzen.

Die weisen Schriftgelehrten dort versammelten sich dann sofort Und forschten, wo auf dieser Erde wohl Christ der Herr geboren werde, Und wandten sich in diesen Tagen auch an die Priester mit den Fragen. 35 Doch mocht' er arm sein oder reich, stets lautete die Antwort gleich.

Sie nannten ihm sogleich die Stadt, wie's fruher schon bezeuget hat Vom alten Bunde manch Prophet, so wie es aufgeschrieben steht.

Als es ihm so ward offenbar, wo Christ der Herr geboren war, Ersann er schnell und furchterlich nun eine grosse Bosheit sich. 40 Er liess die Weisen zu sich kommen von denen ihr durch mich vernommen, Die fing er heimlich an zu fragen und ohne andern es zu sagen Und forschte dann mit Emsigkeit nach dieses Sternes Ankunftszeit Und bat sie selber zu ergrunden, wo wohl das Kindlein sei zu finden: ”Vergesst nicht, mir zu offenbaren den Weg, den dieser Stern wird fahren, 45 Und reiset dann an jenen Ort und fraget nach dem Kindlein dort.

Wenn ihr dort angekommen seid, dann forscht nach ihm mit Emsigkeit Und tut es schleunig mir zu wissen, der Arbeit seid nur recht beflissen; Ich bete ihn dann selber an, dazu riet mir gar mancher Mann, Auf da.s.s ich selber danach strebe, da.s.s ich dem Kind Geschenke gebe.” 50 Wie klaglich jener Mann da log und gegen Recht und Wahrheit trog!

Er wunschte, da.s.s der Heiland sturbe, da.s.s unser Segen so verdurbe!

Als sie gehort des Konigs Wort und nach dem Ziele eilten fort, Da zeigte ihnen sich von fern sogleich der wunderbare Stern!

Wie waren sie da hochentzuckt, als sie ihn alsobald erblickt! 55 Erfreut versaumten sie es nicht, ihn zu behalten im Gesicht, Er fuhrte sie auch dorthin klar, wo Gottes Kind zu finden war.

Und da, wo ging des Sternes Bogen, sind sie ihm willig nachgezogen; Da haben sie das Haus gesehn und nicht gezogert hinzugehn.

Da fanden sie denn auch geschwind die Mutter mit dem guten Kind 60 Und fielen eilig vor ihm nieder, die guten Manner, treu und bieder; Sie beteten das Kindlein an und baten es um Gnade dann.

[Notes: 2: They had a.s.sumed that the promised king would be born in Jerusalem instead of Bethlehem.]

_I, 18, lines 1-34: Symbolical meaning of the return of the Magi._

Daran ermahnt uns diese Reise, da.s.s auch wir selbst in gleicher Weise Mit Eifer dafur Sorge tragen, das Land der Heimat zu erfragen.

Doch ist dies, glaub' ich, nicht bekannt: das Paradies wird es genannt.

Hoch ruhmen ich es kann und muss, doch fehlet mir der Rede Fluss.

Und wenn auch jedes meiner Glieder Rede und Sprache gabe wieder, 5 So hatt' ich's niemals unternommen, mit seinem Lob zu End' zu kommen.

Doch siehst du's nicht mit eignen Augen, was konnen meine Worte taugen?

Und selbst dann wird sehr viel dran fehlen, da.s.s du es konntest her erzahlen.

Dort gibt es Leben ohne Tod, Licht ohne Finsternis und Not, Dazu der Engel schone Schar und sel'ge Minne immerdar. 10 Das haben selbst wir aufgegeben, des mussen wir in Trauer leben, Und innen muss uns heimatwarts sich klagend sehnen unser Herz.

Sind wir doch selbst herausgegangen, in unserm ubermut befangen, Denn uns verlockte leis' und stille des Herzens eigner boser Wille.

Wir haben Schuld auf uns geladen, das ist jetzt klar zu unserm Schaden. 15 Nun weinen wir im fremden Land, von Gott verstossen und verbannt.

Ja, unbenutzt liegt und verloren das Erbgut, das fur uns erkoren.

Nichts nutzt uns dieses grosse Gut, das macht nur unser ubermut.

So wird denn, ach! von uns entbehrt das Schone, das uns war beschert, Wir mussen bittre Zeiten dulden von nun an nur durch unsre Schulden. 20 Viel Leid ist uns und Not bekannt mit Schmerzen hier in diesem Land, Voll Wunden sind wir und voll Pein um unsre Missetat allein, Viel Elend und Muhseligkeit, das ist hier stets fur uns bereit.

Zur Heimat konnen wir nicht reisen, wir jammervollen, armen Waisen.

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