Part 3 (1/2)

O weh, du fremdes Schreckensland, wie hab' ich dich als hart erkannt! 25 Ach, wie so schwer ertrag' ich dich, das sage ich dir sicherlich!

Nur Muh' und Not wird dem gegeben, der nicht kann in der Heimat leben.

Ich hab's erfahren ja an mir, nichts Liebes fand ich je an dir.

Ich fand an dir kein ander Gut als Jammer und betrubten Mut, Ein tief verwundet, wehes Herz und mannigfaches Leid und Schmerz! 30 Doch kommt uns einmal in den Sinn, da.s.s uns verlangt zur Heimat hin, Und hat sich unser Herz gewandt voll Sehnsucht nach dem Vaterland, Dann fahren wir, wie jene Mannen, auf andrer Stra.s.se gleich von dannen, Auf dem Weg, welcher fuhrt allein in unser Vaterland hinein.

+VIII. THE LAY OF LUDWIG+

A riming (a.s.sonating) song in the dialect of the Rhenish Franks, composed in glorification of a victory won by Ludwig III over the Normans at Saucourt (between Abbeville and Eu). The battle was fought Aug. 3, 881, and the song must have originated soon afterwards; for it speaks of the king as living, and he died in 882. The translation is a literal line-for-line version, the rimes and a.s.sonances being disregarded.

Einen Konig weiss ich, er heisst Herr Ludwig, Er dient Gott gerne; ich weiss, er lohnt es ihm.

Als Kind ward er vaterlos; dafur ward ihm bald Ersatz: Der Herr berief ihn, sein Erzieher ward er.

Er gab ihm Tuchtigkeit, herrliche Degenschaft, 5 Den Thron hier in Franken; so brauch' er ihn lange!

Das teilte er dann sofort mit Karlmann, Seinem Bruder, die Fulle der Wonnen.

Als das alles geendet ward, wollte Gott ihn prufen, Ob er Muhsal so jung dulden konnte. 10 Er liess heidnische Manner uber See kommen, Das Volk der Franken ihrer Sunden zu mahnen.

Einige wurden bald verloren, einige erkoren.

Zuchtigung duldete, wer fruher misgelebet.

Wer dann ein Dieb war, und von dannen sich rettete, 15 Nahm seine Fasten; danach ward er ein guter Mann.

Mancher war Lugner, mancher Raubmorder, Mancher voll Zuchtlosigkeit, und er befreite sich davon.

Der Konig war entfernt, das Reich ganz zerruttet, Christus war erzurnt: leider, des entgalt es.[1] 20 Doch Gott erbarmte sich dessen, er wusste all die Not.

Er hiess Ludwig sofort dahin reiten: ”Ludwig, mein Konig, hilf meinen Leuten!

Die Normannen haben sie hart bedrangt.”

Da sprach Ludwig: ”Herr, so tue ich, 25 Wenn mich der Tod nicht hindert, alles, was du gebietest.”

Da nahm er Gottes Urlaub, er hob die Kriegsfahne auf, Er ritt dahin in Frankreich gegen die Normannen.

Gott sagten Dank, die seiner harrten, Sie sagten alle: ”Mein Herr, wie lange harren wir dein!” 30 Da sprach laut Ludwig der gute: ”Trostet euch, Gesellen, meine Notgefahrten, Her sandte mich Gott und mir selber gebot, Ob es euch Rat dunkte, da.s.s ich hier fochte, Mich selber nicht schonte, bis ich euch rettete. 35 Nun will ich, da.s.s mir folgen alle Gottes Holden.

Beschert ist das Hiersein, so lange Christus will.

Will er unsere Hinfahrt, deren hat er Gewalt.

Wer hier mit Kraft Gottes Willen tut, Kommt er gesund davon, ich lohne es ihm; 40 Bleibt er darin, seinem Geschlechte.”

Da nahm er Schild und Speer, kraftvoll ritt er, Er wollte die Wahrheit darlegen seinen Widersachern; Da war es nicht sehr lang, er fand die Normannen, Gott sagte er Lob, er sieht, dessen er begehrte. 45 Der Konig ritt kuhn, sang ein heilig Lied, Und alle sangen zusammen: ”Kyrie eleison!”[2]

Der Sang war gesungen, der Kampf war begonnen.

Blut schien auf den w.a.n.gen, froh kampften da die Franken, Da focht der Degen jeglicher, keiner so wie Ludwig, 50 Hurtig und kuhn; das war ihm angeboren.

Manchen durchschlug er, manchen durchstach er.

Er schenkte zu Handen seinen Feinden Bitteres Trankes; so weh ihnen stets des Lebens!

Gelobt sei Gottes Kraft! Ludwig ward sieghaft. 55 Und allen Heiligen Dank! Sein ward der Siegkampf.

Heil aber Ludwig, Konig kampfselig!

So bereit wie er stets war, wo irgend des Not war, Erhalte ihn der Herr bei seiner Herrlichkeit!

[Notes: 1: 'It' (the kingdom) atoned for 'that' (the wrath of Christ).

2: ????e ??e?s?? [Greek: Kyrie eleison], Lord have mercy.]

+IX. WALTHARIUS MANU FORTIS+

A Latin poem in Vergilian hexameters, composed about 930 by Ekkehard, a pupil in the monastic school at St. Gall, and afterwards revised by another monk of the same name. It is based on a lost German poem and preserves, with but little admixture of Christian and Latin elements, a highly interesting saga of the Hunnish-Burgundian cycle. The selections are from the translation by H. Althof, in the _Sammlung Goschen_.

_Lines 215-286: Walter and Hildegund plot to escape from Etzel's court._

Siehe, da eilte herab von der Burg des Palastes Gesinde, 215 Freute sich sehr, ihn wiederzusehn, und hielt ihm das Streitross, Bis der preisliche Held dem hohen Sattel entstiegen, Richtet die Frage an ihn,[1] ob gunstig die Sache verlaufen.

Wenig erzahlte er nur, denn mude war er, und trat dann Ein in die Burg und eilte darauf zum Gemache des Konigs. 220 Aber er fand auf dem Wege die einsam sitzende Hildgund Und er sagte zu ihr nach sussem Kuss und Umarmung: ”Bringe mir schnell zu trinken, denn mude bin ich und durstig.”