Part 85 (2/2)
Zum Schadel, ohne Schopf und Zopf, Zum nackten Schadel ward sein Kopf; Sein Korper zum Gerippe, Mit Stundenglas und Hippe. 240
Hoch baumte sich, wild schn.o.b der Rapp', Und spruhte Feuerfunken; Und hui! war 's unter ihr hinab Verschwunden und versunken.
Geheul! Geheul aus hoher Luft, 245 Gewinsel kam aus tiefer Gruft.
Lenorens Herz, mit Beben, Rang zwischen Tod und Leben.
Nun tanzten wohl bei Mondenglanz, Rund um herum im Kreise, 250 Die Geister einen Kettentanz, Und heulten diese Weise: ”Geduld! Geduld! Wenn's Herz auch bricht!
Mit Gott im Himmel hadre nicht!
Des Leibes bist du ledig; 255 Gott sei der Seele gnadig!”
+LXXVIII. FRIEDRICH SCHILLER+
1759-1805. The more important work of Schiller falls without the limit set for this book. His contribution to the literature of revolution begins with the _Robbers_ (1781), a fierce castigation of the social order, and ends with _Cabal and Love_ (1784), which is the only family tragedy of that time that has survived on the stage. The dramatic genius which was to give Schiller the supreme place in the history of the German theater appears full-fledged in his early plays, not, however, his self-control, his wisdom, or his knowledge of human nature.
+1+
+Lied Amaliens.+
Schon wie Engel, voll Walhallas Wonne, Schon vor allen Junglingen war er, Himmlisch mild sein Blick, wie Maiensonne Ruckgestrahlt vom blauen Spiegelmeer.
Seine Kusse--paradiesisch Fuhlen!
Wie zwo Flammen sich ergreifen, wie Harfentone in einander spielen Zu der himmelvollen Harmonie,--
Sturzten, flogen, schmolzen Geist und Geist zusammen, Lippen, w.a.n.gen brannten, zitterten,-- Seele rann in Seele--Erd' und Himmel schwammen Wie zerronnen um die Liebenden!
Er ist hin--vergebens, ach, vergebens Stohnet ihm der bange Seufzer nach!
Er ist hin, und alle l.u.s.t des Lebens Wimmert hin in ein verlorenes Ach!
+2+
+Die Entzuckung an Laura.+
Laura, uber diese Welt zu fluchten Wahn' ich--mich in Himmelmaienglanz zu lichten, Wenn dein Blick in meine Blicke flimmt; atherlufte traum' ich einzusaugen, Wenn mein Bild in deiner sanften Augen 5 Himmelblauem Spiegel schwimmt.
Leierklang aus Paradieses Fernen, Harfenschwung aus angenehmern Sternen, Ras' ich in mein trunknes Ohr zu ziehn; Meine Muse fuhlt die Schaferstunde, 10 Wenn von deinem woll.u.s.theissen Munde Silbertone ungern fliehn.
Amoretten seh' ich Flugel schwingen, Hinter dir die trunknen Fichten springen, Wie von Orpheus' Saitenruf belebt; 15 Rascher rollen um mich her die Pole, Wenn im Wirbeltanze deine Sohle Fluchtig, wie die Welle, schwebt.
Deine Blicke, wenn sie Liebe lacheln, Konnten Leben durch den Marmor facheln, 20 Felsenadern Pulse leihn; Traume werden um mich her zu Wesen, Kann ich nur in deinen Augen lesen: Laura, Laura mein!
3
_From the 'Robbers,' Act 3, Scene 2._
Gegend an der Donau.
DIE RaUBER,[1] gelagert auf einer Anhohe unter Baumen, die Pferde weiden am Hugel hinunter.
MOOR. Hier muss ich liegen bleiben (_wirft sich auf die Erde_). Meine Glieder wie abgeschlagen. Meine Zunge trocken, wie eine Scherbe.
(_Schweizer verliert sich unbemerkt._) Ich wollt' euch bitten, mir eine Handvoll Wra.s.sers aus diesem Strome zu holen; aber ihr seid alle matt bis in den Tod.
SCHWARZ. Auch ist der Wein all in unsern Schlauchen.
<script>