Part 32 (2/2)
Allmachtiger Gott, Vater der hochste, Der Engel Trost, der aus der Not Uns rettete und Trost uns bot--
DIE ZWEITE PERSON
Vater, allmachtiger Gott, Dem die Engel stehn zu Gebot, 5 Was soll uns Armen nun geschehen, Da wir dich nicht mehr sollen sehen?
Wir haben den verloren, Der uns zum Troste ward geboren, Jesus Christus, 10 Der reinen Jungfrau Sohn, Der der Welt Hoffnung war.
O, wie gross ist unser Schmerz!
Wir haben verloren Jesus Christ, Der aller Welt ein Troster ist, 15 Mariens Sohn, den reinen; Drum mussen wir beweinen Bitterlich seinen Tod, Da er uns half aus grosser Not.
DIE DRITTE PERSON
Wir wollen dahin, wo er im Grabe liegt, 20 Und ihn betrauern, der den Tod besiegt Fur uns, und salben ihm die Wunden sein; O weh, wie gross ist unsre Herzenspein!
Geliebte Schwestern beide, Wie sollen wir leben in unserm Leide, 25 Wenn wir entbehren mussen Jesus den sussen?
Drum gehen wir und kaufen Salben, Damit wir ihm allenthalben Bestreichen seine Wunden 30 In diesen fruhen Stunden.
(_Der Kaufmann ruft dem Knechte_)
Rubein! Rubein! Rubein!
(_Rubinus kommt gelaufen_)
Was wollt Ihr denn, Herr Meister mein?
MERCATOR
Rubein, wo hast du so lange gesteckt?
Du tust deinen Dienst nicht recht. 35 Du solltest hier kaufen und verkaufen Und die Leute schinden und tauschen.
RUBINUS
Herr, ich besuchte jene alten Weiber; Ich wollte auftreten als Harnsteinschneider.
MERCATOR
Rubein, es wird wohl nachstens tagen. 40 Ich hor' ein jammerlich Klagen Von drei Frauen, die singen; Uns mag jetzt wohl gelingen, Ein gut Geschaft zu machen mit Ehr'; Geh und rufe sie hierher. 45
RUBINUS
Herr, welche meinest du?
Soll ich sie alle rufen herzu?
MERCATOR
Doch nicht! Rufe nur die allein, Die am Wege klagen und schrein.
(_Rubinus geht zu den Schwestern_)
Gott gruss' euch, Frauen, zu jeder Zeit. 50 Ich sehe wohl, da.s.s ihr betrubet seid.
<script>