Part 25 (1/2)
Allen im Vereine Kam froher Sinn. 10 Blumen in dem Haine Hab' nun weithin Ich gesehn; Aber ich kann nicht gestehn, Da.s.s mir mein langer Liebesgram verschwinde, 15 Er, mein treu Gesinde.
Zwei Gespielen fragten, Wie's jedem geh'.
Stille sie sich klagten Ihr Herzensweh. 20 Eine sprach: ”Trauer, Leid und Ungemach, Das zehret mir am Leib und allen Sinnen, Freud' ist nicht mehr drinnen.
Es la.s.st mich im Gemute 25 Leid nicht in Ruh'.
Ein Freund voll hoher Gute Zwingt mich dazu.
Bleibt der Mann Fern doch, der mir's angetan, 30 Da.s.s langes Liebesleid sich bei mir mehret Und mein Herz verzehret.”
”Sag's nur frei von Herzen, Was fehlt denn dir?
Macht dir die Liebe Schmerzen, 35 Dann folge mir: Hab' Geduld!
Ist ein lieber Mann dran schuld, So trag es still im Herzen als dein eigen.
Ich will gern auch schweigen.” 40
”Nun, du wirst ihn kennen, Denn manches Mal Hort'st du wohl schon nennen Den Reuental.
Sein Gesang 45 Mein Gemute ganz bezw.a.n.g.
Der da weiss den Himmel zu verwalten, Mag ihn mir erhalten!”
+9+
+Tannhauser: Gute Aussicht.+
Hort, lohnen will die Herrin mir, Der ich gedienet ohne w.a.n.k!
Das ist gar schon getan von ihr, Drum sagt ihr alle euern Dank!
Abwenden soll ich nur den Rhein, 5 Da.s.s er nicht mehr bei Koblenz geh', Dann will sie mir willfahrig sein.
Und bring' ich Sand erst aus der See,
Da wo zur Ruh' die Sonne geht, Erhort sie mich; doch einen Stern, 10 Der grade in der Nahe steht, Den wunscht sie auch von mir recht gern.
Doch denkt mein Mut: was sie mir tut, Es soll mich alles dunken gut.
Sie nahm vor mir sich gute Hut, die Reine; 15 Ausser Gott alleine Kennt niemand ja die Liebste, die ich meine.
Nahm' ich der Elbe ihren Fall, Sagt sie, so tu' sie mir noch wohl, Dazu der Donau ihren Schall. 20 Ei ja, sie ist gar tugendvoll!
Den Salamander muss ich ihr Erst bringen aus dem Feuer her, Dann lohnet auch die Liebste mir Und tut dann ganz mir nach Begehr. 25
Kann ich den Regen und den Schnee Wegwenden, das versprach sie mir, Dazu den Sommer, samt dem Klee, So wird auch wohl viel Liebes mir.
Doch denkt mein Mut: was sie mir tut, 30 Es soll mich alles dunken gut.
Sie nahm vor mir sich gute Hut, die Reine; Ausser Gott alleine Kennt niemand ja die Liebste, die ich meine.
+10+
+Gottfried von Neifen: Die Flachsschwingerin.+
Ei ja, uns jungen Mannern mag Bei Fraun es leicht mislingen.
Es war mal mitten um den Tag, Da hort' ich eine schwingen: Sie schw.a.n.g Flachs, Sie schw.a.n.g Flachs, ja Flachs, ja Flachs.